Hallo ich heiße Alexandra,

ich bin 1989 in der Ukraine geboren. Als ich sechzehn war, wurde bei mir ein Osteosarkom diagnostiziert. Nach mehreren Chemotherapien wurde ich operiert. Bei der Operation wurde der Tumor und auch teilweise mein Knochen aus dem linken Bein entfernt. Mein Knochen wurde durch eine Endoprothese ersetzt. Nach langer Rehabilitation, konnte ich wieder auf zwei Beinen stehen.

Ich begann mein Studium und hoffte, dass das Schlimmste nun hinter mir lag. Aber schon bei der nächsten Untersuchung wurden Metastasen in meiner Lunge gefunden, was automatisch eine neue

Chemotherapie und Operationen bedeutete.

Dank der Unterstützung von meinen Freunden

und meiner Familie nahm ich den Kampf gegen den Krebs wieder auf und habe ihn schließlich auch gewonnen. Leider war das Ende dieser Therapie auch nicht glücklich. Mein geschwächter Körper stieß das Metall in meinem Bein ab. Wiederum, nach mehreren Operationen, schien es wieder in Ordnung zu sein. Aber auch das Glück hielt nicht lange an. Nach meiner Schwangerschaft fing alles wieder von vorne an. Ich war gezwungen die schwierigste Entscheidung in meinem Leben zu treffen: Die Amputation meines Beines.

Im Jahr 2013 war es dann soweit. Ich hatte große Sorgen und war voll Scham. Ich traute mich nicht mehr aus dem Haus. Mein Mann und mein Sohn halfen mir dabei dieses Leben anzunehmen und ich begann mich wieder vor die Tür zu trauen. Ich traf mich wieder mit anderen Leuten und begann mein Leben zu nehmen wie es ist und wieder zu genießen.

Heutzutage versuche ich mein Leben in vollen Zügen zu genießen und mir nicht über Kleinigkeiten den Kopf zu zerbrechen. Wahrscheinlich auch deswegen, kreuzten sich Natalies und mein Weg.

Als ich sie kennenlernte, erzählte sie mir von ihrem Projekt und sie bot mir an, ein Teil davon zu werden. Es hat mich sofort interessiert und ich wollte das unbedingt ausprobieren.

Die Arbeit mir Natalie hat mir sehr gefallen weil dieses Webprojekt zeigt, dass auch Frauen mit Amputation attraktiv, interessant, auffällig und umwerfend sein können. Es war ein großer Schritt für mein Selbstbewusstsein.

Ich bin sehr stolz auf mich, dass ich den Krebs bekämpft habe, dass ich daran nicht zerbrochen bin, dass ich ein normaler Mensch geblieben bin und dass ich eine attraktive Frau, liebende Ehefrau und Mutter bin.

Ich hoffe, dass meine Geschichte ein Beispiel ist, dass man den Kampf bis zu Ende führen muss und nicht vorzeitig aufgeben darf, selbst im Angesicht einer tödlichen Diagnose.

Eure Alexandra